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    Zur nachhaltigsten Stadt der Welt – Dubai Clean Energy Strategy

    Der Ölboom in den 1950er Jahren löste in Dubai ein rasantes Wirtschaftswachstum aus. Es wurden Towers gebaut, internationale Unternehmen kamen nach Dubai und der Tourismus nahm stetig zu. Mit der wachsenden Wirtschaft wurde aber auch der ökologische Fussabdruck immer grösser. Im Jahr 2006 stellte der WWF fest, dass die UAE das Land mit dem weltweit grössten ökologischen Fussabdruck pro Kopf ist. Dubai war unter den sieben Emiraten der Spitzenreiter. Das schnelle Wachstum und die Verstädterung ist eine Herausforderung in Bezug auf die Nachhaltigkeit. Zwei Jahre später lancierte die UAE zusammen mit dem WWF das Projekt «Masdar», das arabische Wort für «Quelle» und startete damit seine ersten Bemühungen zur Förderung der Nachhaltigkeit.

    Im Jahr 2017 hat die UAE die «UAE Energy Strategy 2050» ins Leben gerufen. Ziel dieser Strategie ist es, bis zum Jahr 2050 den Beitrag von sauberer Energie zum Gesamtverbrauch von 25% auf 50% zu erhöhen und gleichzeitig den CO2-Ausstoss der Stromerzeugung um 70% zu reduzieren. Ausserdem hat Dubai im Jahr 2015 die «Dubai Clean Energy Strategy» vorgestellt. Mit diesem Plan möchte Dubai bis 2050 75% seines Energiebedarfs aus sauberen Energiequellen beziehen und so die nachhaltigste Stadt der Welt werden.

    Die Strategie beinhaltet drei Hauptthemen. Das erste Thema konzentriert sich auf Initiativen zur raschen Umstellung der Effizienz des Stromverbrauchs, zur Diversifizierung der Stromquelle und zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit. Das zweite Thema fokussiert sich auf die Suche nach neuen Lösungen, um die Strom- und Verkehrssysteme zu ergänzen und das dritte Thema umfasst die Forschung, Entwicklung und Innovation.

    Unter diesen drei Hauptthemen fällt die Initiative des «Mohammed bin Rashid Al Maktoum Solar Energy Parks». Dies ist derzeit die grösste Solar-Energieanlage der Welt und wurde bereits vor der «Dubai Clean Energy Strategy» im Jahr 2013 eingeweiht. Ein natürlicher Reichtum den Dubai besitzt ist nämlich die Sonne. Aufgrund der von der Sonne ausgelösten Hitze, ist man jedoch in hohen Massen auf die Klimaanlagen angewiesen, weshalb die Gebäude in Dubai sehr viel Strom verbrauchen. Daher steht die Entwicklung von «grünen» Gebäuden stark im Fokus.

    In diesem Zusammenhang wurde die «Shams Dubai Initiative» lanciert. («Shams» ist arabisch und bedeutet «Sonne».) Die erste Phase dieses Programms zielt darauf ab, alle Gebäudeeigentümer zu ermutigen, Sonnenkollektoren auf ihren Gebäuden zu installieren, um Strom zu erzeugen und diese an das Netz der DEWA (Dubai Electricity & Water Authority) anzuschließen, um die überschüssige Menge abzuliefern. Bis im Jahr 2030 sollen alle Gebäude in Dubai mit Sonnenkollektoren ausgestattet sein.

    Eine weitere Initiative ist die «Dubai Green Mobility Initiative». Diese soll die Nutzung von nachhaltigen Verkehrsmitteln und den Einsatz von Hybrid- sowie Elektrofahrzeugen fördern. Im Masterplan 2040 ist ebenfalls eines der Ziele, dass die Hälfte der Bewohner Dubais im Umkreis von 800 Meter Zugang zu einem öffentlichen Verkehrsmittel haben.

    (Noch ein interessanter Fakt zur Metro: Die Metro in Dubai ist mit einer Länge von fast 75 Kilometer die längste fahrerlose und vollautomatische U-Bahn der Welt.)

    Auch ein sehr essenzielles Ziel in der «Dubai Clean Strategy» ist die Wasserverschwendung zu reduzieren. In Dubai regnet es jeweils sehr kurz und dazu noch sehr selten, weshalb Wasser ein Luxusgut ist. Die UAE ist eines der wasserärmsten Länder der Welt und hat aber mit 550 Litern pro Tag den höchsten Pro-Kopf-Wasserverbrauch der Welt. (Im Vergleich: In Deutschland liegt der Pro-Kopf-Wasserverbrauch durchschnittlich bei 125 Litern pro Tag.)

    Dank der Technologie namens «Cloud Seeding» ist es möglich, es künstlich regnen zu lassen. Dafür muss der Himmel jedoch grau sein, denn es werden Wolken benötigt. Die Wassermenge, die es daraus gibt, wird in Dämme und Talsperren gespeichert. Wie der Geschäftsführer des Nationalen Zentrums für Meteorologie und Seismologie Abdulla al-Mandus betont: «Wir verschwenden keinen einzigen Tropfen». Zudem wird das Meerwasser entsalzt und so trinkbar gemacht. Für die Entsalzung des Meerwassers wird ein Naturprozess genutzt: die Verdampfung. Das Wasser wird aufgeheizt, das Salz bleibt auf dem Boden und das Wasser entweicht in Form von Dampf. (Viele unserer Kunde fragen uns jeweils, ob das Hahnenwasser trinkbar ist – die Antwort lautet «Ja, es ist trinkbar.» 😉)

    All diese Projekte benötigen Finanzmittel, weshalb Dubai den «Dubai Green Fund» eingerichtet hat. Dieser soll Bewohnern Dubais, die in saubere Energieinitiativen investieren wollen, einfache Darlehen gewähren und Forschungs- sowie Entwicklungsprogramme finanziell unterstützen.

    Wir spüren auch vor Ort, dass kontinuierlich Massnahmen ergriffen werden. Ein Projekt, welches erst gerade kürzlich gestartet wurde, ist das «Dubai Can» Projekt. Dieses zielt darauf ab, den Abfall von Plastikflaschen in Dubai zu reduzieren und ermutigt Bewohner Dubais wiederverwendbare Flaschen zu gebrauchen. In Zusammenhang mit dieser Initiative wurden in ganz Dubai Wasserstationen installiert, wo man gratis seine Flasche mit frischem Trinkwasser auffüllen kann. 

    Wir sind gespannt auf die nächsten 30 Jahre und schauen optimistisch der Zukunft entgegen. 😊